RAID unter Linux

Ein RAID (Redundant Array of Independent Disks) unter Linux einzurichten, ist eine gute Möglichkeit, die Datensicherheit und -verfügbarkeit zu erhöhen. In diesem Tutorial werde ich dir zeigen, wie du ein Software-RAID mit mdadm, einem gängigen Tool zur Verwaltung von RAID-Systemen unter Linux, einrichtest.

1. Vorbereitung

Bevor du beginnst, solltest du sicherstellen, dass du root-Rechte hast oder mit einem Benutzer arbeitest, der sudo verwenden kann. Außerdem brauchst du mindestens zwei Festplatten, die du für das RAID verwenden möchtest.

2. Installiere mdadm

Zuerst musst du sicherstellen, dass das mdadm-Paket installiert ist:

sudo apt-get update
sudo apt-get install mdadm

Für andere Distributionen:

  • Fedora/CentOS: sudo dnf install mdadm bzw. sudo yum install mdadm
  • Arch Linux: sudo pacman -S mdadm

3. Partitionieren der Festplatten (optional)

Falls du die Festplatten nicht vollständig für das RAID verwenden möchtest, kannst du diese partitionieren. Nutze dafür fdisk, parted oder ein anderes Partitions-Tool.

Hier ein Beispiel mit fdisk:

sudo fdisk /dev/sdX

Erstelle auf beiden Festplatten Partitionen vom Typ fd (Linux raid autodetect).

4. Erstelle das RAID

Nun kannst du das RAID erstellen. Beispiel für ein RAID 1 (Spiegelung):

sudo mdadm --create /dev/md0 --level=1 --raid-devices=2 /dev/sdX1 /dev/sdY1
  • /dev/md0 ist das RAID-Gerät, das erstellt wird.
  • --level=1 gibt den RAID-Typ an (RAID 1).
  • --raid-devices=2 gibt die Anzahl der Festplatten an.
  • /dev/sdX1 und /dev/sdY1 sind die Partitions- oder Festplattengeräte, die du in das RAID aufnehmen möchtest.

Für andere RAID-Typen:

  • RAID 0 (Striping): --level=0
  • RAID 5 (Striping mit Parität): --level=5
  • RAID 6 (Doppelparität): --level=6
  • RAID 10 (Kombination aus RAID 1 und RAID 0): --level=10

5. Überprüfe den RAID-Status

Überprüfe den Status des RAID-Verbundes:

cat /proc/mdstat

Dies zeigt den Status des RAID-Arrays an, inklusive Fortschrittsinformationen, falls das RAID noch synchronisiert wird.

6. Erstelle ein Dateisystem

Nachdem das RAID erstellt wurde, musst du darauf ein Dateisystem erstellen:

sudo mkfs.ext4 /dev/md0

Du kannst hier auch andere Dateisysteme wie xfs, btrfs etc. verwenden.

7. RAID mounten

Erstelle ein Verzeichnis und mounte das RAID dort:

sudo mkdir -p /mnt/raid
sudo mount /dev/md0 /mnt/raid

8. Automatisches Mounten beim Booten einrichten

Um das RAID beim Booten automatisch zu mounten, musst du es in die /etc/fstab eintragen. Füge folgende Zeile hinzu:

/dev/md0    /mnt/raid    ext4    defaults    0    0

Stelle sicher, dass du den passenden Dateisystemtyp und Mount-Pfad verwendest.

9. Konfiguration sichern

Um sicherzustellen, dass die RAID-Konfiguration nach einem Neustart erhalten bleibt, solltest du sie speichern:

sudo mdadm --detail --scan | sudo tee -a /etc/mdadm/mdadm.conf
sudo update-initramfs -u

10. RAID-Überwachung

Du kannst die RAID-Überwachung aktivieren, damit du Benachrichtigungen erhältst, falls Probleme auftreten:

sudo mdadm --monitor --scan --daemonise --mail=deine.email@beispiel.de

Zusammenfassung

Mit diesen Schritten hast du ein Software-RAID unter Linux eingerichtet. Achte darauf, das RAID regelmäßig zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle Festplatten ordnungsgemäß funktionieren.

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