In einer zunehmend digitalisierten Welt ist Datensicherheit ein zentraler Bestandteil jeder IT-Strategie. Besonders in Unternehmen, in denen Windows Server-Systeme das Rückgrat der Infrastruktur bilden, sind zuverlässige Backup-Lösungen unerlässlich. Ein Datenverlust kann nicht nur teuer, sondern auch geschäftskritisch sein. In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche Backup-Möglichkeiten Windows Server bietet – von Bordmitteln bis hin zu professionellen Drittanbieter-Tools.

1. Windows Server Backup (WSB)
Windows Server Backup ist das integrierte Backup-Tool von Microsoft. Es bietet grundlegende Backup-Funktionen und ist besonders für kleinere Umgebungen oder Einzelserver geeignet.
🔹 Funktionen:
- Sicherung ganzer Volumes, einzelner Dateien oder Systemstatus
- Zeitpläne für automatische Backups
- Wiederherstellung auf Datei-, Volume- oder Systemebene
🔹 Vorteile:
- Kostenlos und direkt integriert
- Einfache Konfiguration über GUI oder PowerShell
🔹 Nachteile:
- Eingeschränkte Funktionen bei komplexeren Anforderungen (z. B. inkrementelle Sicherungen über mehrere Tage hinweg)
- Keine zentrale Verwaltung mehrerer Server
2. Volume Shadow Copy Service (VSS)
Der Volume Shadow Copy Service erstellt Snapshots von Dateien, auch wenn sie gerade in Benutzung sind. Er wird oft im Hintergrund von anderen Backup-Tools verwendet.
🔹 Funktionen:
- Konsistente Snapshots von Datenvolumes
- Ermöglicht Wiederherstellung einzelner Dateien durch Nutzer
🔹 Einsatzgebiet:
- Ergänzung zu anderen Backup-Lösungen
- Benutzerfreundliche Möglichkeit zur Dateiwiederherstellung über Windows Explorer
3. System Center Data Protection Manager (DPM)
Microsoft DPM ist Teil der System Center Suite und bietet umfassende Backup- und Recovery-Funktionen für große IT-Umgebungen.
🔹 Funktionen:
- Schutz von Windows-Servern, Clients, Hyper-V, SQL, Exchange, SharePoint
- Disk-to-Disk-to-Tape (D2D2T) Backups
- Granulare Wiederherstellungspunkte
🔹 Vorteile:
- Zentrale Verwaltung vieler Server
- Integrierbar in komplexe Unternehmensnetzwerke
🔹 Nachteile:
- Lizenzkosten
- Höherer Konfigurations- und Administrationsaufwand
4. Drittanbieter-Backup-Lösungen
Es gibt zahlreiche professionelle Backup-Tools von Drittanbietern, die oft mehr Funktionen und Flexibilität bieten als die Microsoft-eigenen Tools. Bekannte Anbieter sind:
- Veeam Backup & Replication
- Acronis Cyber Backup
- Altaro VM Backup
- Nakivo Backup & Replication
🔹 Typische Features:
- Agentenloses Backup von VMs
- Replikation, Deduplizierung, Kompression
- Cloud-Integration (z. B. Azure, AWS, Google Cloud)
- Zentrale Webkonsole zur Verwaltung
🔹 Vorteile:
- Skalierbar und leistungsstark
- Umfangreiche Monitoring- und Reporting-Funktionen
🔹 Nachteile:
- Kostenpflichtig
- Teilweise Einarbeitungszeit notwendig
5. Cloud-Backups und Hybridlösungen
Immer mehr Unternehmen setzen auf Cloud-basierte Backups, oft in Kombination mit lokalen Lösungen. Microsoft bietet mit Azure Backup eine native Cloud-Option für Windows Server.
🔹 Vorteile:
- Schutz bei lokalen Katastrophen (z. B. Feuer, Diebstahl)
- Keine Notwendigkeit für eigene Hardware
- Automatische Skalierung
🔹 Wichtig:
- DSGVO und Datenschutz beachten
- Ausreichende Bandbreite notwendig
Fazit
Die Wahl der passenden Backup-Lösung hängt stark von der Größe, Komplexität und Sicherheitsanforderung deiner IT-Umgebung ab. Während Windows Server Backup für kleinere Szenarien ausreicht, profitieren größere Unternehmen von professionellen Tools mit zentraler Steuerung und Cloud-Anbindung.
Pro Tipp: Egal für welche Lösung du dich entscheidest – regelmäßige Tests der Wiederherstellbarkeit sind ein Muss. Denn ein Backup ist nur so gut wie seine Restore-Funktion!