Das Anlegen und Verwalten von Partitionen und Dateisystemen ist eine der wichtigsten Aufgaben bei der Einrichtung eines Linux-Systems. Partitionen unterteilen deine Festplatte in separate Bereiche, die für unterschiedliche Zwecke verwendet werden können, und ein Dateisystem sorgt dafür, dass die Dateien auf diesen Partitionen organisiert und zugreifbar sind.
In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir, wie du unter Linux Partitionen anlegst, einrichtest und mit einem Dateisystem formatierst. Dabei konzentrieren wir uns auf den Einsatz von fdisk, parted und die mkfs-Werkzeuge.
Was sind Partitionen und Dateisysteme?
- Partitionen: Eine Partition ist ein logisch separierter Bereich auf einer Festplatte. Eine physische Festplatte kann in mehrere Partitionen unterteilt werden, die dann wie eigenständige Laufwerke behandelt werden. Jede Partition kann unterschiedliche Betriebssysteme oder Dateisysteme enthalten.
- Dateisysteme: Ein Dateisystem bestimmt, wie Daten auf einer Partition organisiert werden. Unter Linux sind einige der am häufigsten verwendeten Dateisysteme ext4, XFS, btrfs und FAT32 (für Kompatibilität mit anderen Betriebssystemen).
Vorbereitungen
Bevor du Partitionen und Dateisysteme erstellst, ist es wichtig, sicherzustellen, dass du genau weißt, auf welcher Festplatte und in welchem Bereich du Änderungen vornehmen möchtest. Änderungen an Partitionen können potenziell Datenverluste verursachen, also sichere vorher alle wichtigen Daten!
- Liste der Festplatten anzeigenBevor du beginnst, solltest du überprüfen, welche Festplatten in deinem System verfügbar sind. Dies kannst du mit dem Befehl
lsblk
oderfdisk -l
tun:
lsblk
- Dieser Befehl zeigt alle Festplatten und Partitionen im System an. Jede Festplatte hat einen Namen wie
/dev/sda
, und die Partitionen darauf heißen dann/dev/sda1
,/dev/sda2
usw.
1. Partitionen mit fdisk
anlegen
fdisk
ist ein einfaches, aber leistungsfähiges Tool zum Erstellen und Verwalten von Partitionen. Um mit fdisk
eine neue Partition anzulegen, führst du die folgenden Schritte aus:
Schritt 1: fdisk
starten
Um eine Festplatte zu partitionieren, öffnest du fdisk
mit der entsprechenden Festplatte, z. B. /dev/sda
:
sudo fdisk /dev/sda
Schritt 2: Neue Partition erstellen
Nach dem Start von fdisk
kannst du durch Eingabe von n
eine neue Partition anlegen. Du wirst gefragt, ob du eine primäre oder erweiterte Partition erstellen möchtest. Wähle in den meisten Fällen eine primäre Partition, es sei denn, du planst, mehr als vier Partitionen auf der Festplatte zu haben.
- Primäre Partition: Direkt zugängliche Partition, maximal vier pro Festplatte.
- Erweiterte Partition: Kann weitere logische Partitionen enthalten, nützlich bei mehr als vier Partitionen.
Schritt 3: Partitionstyp festlegen
Als Nächstes wirst du gefragt, ob die Partition primär oder erweitert sein soll, und du musst den Start- und Endsektor für die Partition angeben. Standardmäßig werden hier die ersten verfügbaren freien Sektoren genutzt, was in der Regel die beste Wahl ist. Alternativ kannst du eine genaue Größe der Partition eingeben (z.B. +20G
für eine Partition mit 20 GB).
Schritt 4: Partitionstabelle speichern
Wenn du mit den Änderungen zufrieden bist, speichere die Partitionstabelle mit dem Befehl w
. Falls du Änderungen rückgängig machen möchtest, kannst du mit q
den Editor ohne Speichern verlassen.
w
2. Partitionen mit parted
anlegen
parted
ist ein flexibleres Tool als fdisk
und unterstützt sowohl MBR- als auch GPT-Partitionstabellen. Es eignet sich gut für die Verwaltung von großen Festplatten oder SSDs.
Schritt 1: parted
starten
Um parted
zu verwenden, starte es mit der Festplatte, die du bearbeiten möchtest:
sudo parted /dev/sda
Schritt 2: Partitionstabelle anlegen
Wenn die Festplatte noch keine Partitionstabelle hat, kannst du mit mklabel
eine erstellen. Zum Beispiel für GPT:
(parted) mklabel gpt
Schritt 3: Neue Partition erstellen
Erstelle eine neue Partition mit dem Befehl mkpart
. Du musst den Startpunkt, das Ende und den Typ der Partition (z.B. ext4
) angeben. Beispiel:
(parted) mkpart primary ext4 1MiB 20GiB
Dies erstellt eine 20 GB große Partition, beginnend ab 1 MiB auf der Festplatte.
Schritt 4: Überprüfen und speichern
Verwende print
, um die Partitionstabelle zu überprüfen, und speichere deine Änderungen, wenn alles korrekt ist. Mit dem Befehl quit
verlässt du parted
.
(parted) quit
3. Ein Dateisystem anlegen
Nachdem du eine Partition erstellt hast, musst du ein Dateisystem darauf anlegen, um die Partition nutzbar zu machen. Dies geschieht mit dem Tool mkfs
(Make File System).
Schritt 1: Ein Dateisystem formatieren
Um eine Partition zu formatieren, wähle das Dateisystem, das du verwenden möchtest. Der Befehl zum Erstellen eines ext4
-Dateisystems lautet zum Beispiel:
sudo mkfs.ext4 /dev/sda1
Dies formatiert die erste Partition der Festplatte /dev/sda
mit dem Dateisystem ext4
.
Hier sind weitere Beispiele für gängige Dateisysteme:
- XFS:
sudo mkfs.xfs /dev/sda1
- FAT32:
sudo mkfs.vfat /dev/sda1
- btrfs:
sudo mkfs.btrfs /dev/sda1
Schritt 2: Die Partition einhängen (mounten)
Nachdem du ein Dateisystem erstellt hast, musst du die Partition an einen bestimmten Mount-Punkt „einhängen“, damit du auf die Dateien zugreifen kannst. Erstelle zuerst ein Verzeichnis als Mount-Punkt:
sudo mkdir /mnt/meinepartition
Dann hängst du die Partition ein:
sudo mount /dev/sda1 /mnt/meinepartition
Nun kannst du auf die Partition über das Verzeichnis /mnt/meinepartition
zugreifen.
Schritt 3: Automatisches Mounten beim Systemstart
Wenn du möchtest, dass die Partition automatisch beim Booten des Systems eingehängt wird, musst du die Datei /etc/fstab
bearbeiten. Füge eine Zeile hinzu, die angibt, wo die Partition eingehängt werden soll:
/dev/sda1 /mnt/meinepartition ext4 defaults 0 2
Diese Zeile bedeutet:
/dev/sda1
: Die Partition, die eingehängt wird./mnt/meinepartition
: Der Mount-Punkt.ext4
: Das verwendete Dateisystem.defaults
: Standard-Mount-Optionen.0 2
: Die ersten beiden Zahlen stehen für Backup und Dateisystemprüfung.
Speichere die Datei, und die Partition wird bei jedem Neustart automatisch eingehängt.
Fazit
Das Erstellen und Einrichten von Partitionen und Dateisystemen ist eine wichtige Fähigkeit für jeden Linux-Nutzer, der mit verschiedenen Festplatten und Speichergeräten arbeitet. Mit Tools wie fdisk
und parted
kannst du Partitionen schnell und effizient verwalten, und mit mkfs
formatierst du diese Partitionen mit dem gewünschten Dateisystem.
Ob du eine neue Festplatte einrichtest oder die vorhandenen Speicherressourcen besser organisieren möchtest – diese Schritte bieten dir eine solide Grundlage, um Partitionen und Dateisysteme unter Linux zu verwalten.
Viel Erfolg beim Einrichten deines Systems!