Wenn du mit Linux arbeitest, bist du mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits mit EXT4 in Berührung gekommen – dem derzeit am weitesten verbreiteten Dateisystem unter Linux. In diesem Tutorial schauen wir uns an, was EXT4 ist, welche Vorteile es bietet und wie du es in der Praxis nutzen kannst.
Was ist EXT4?
EXT4 steht für Fourth Extended Filesystem und ist der direkte Nachfolger von EXT3. Es wurde entwickelt, um die Performance, Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit von Linux-Dateisystemen zu verbessern. Seit 2008 ist es im Linux-Kernel enthalten und hat sich schnell zum Standard-Dateisystem entwickelt.
Vorteile von EXT4
- Größere Dateigrößen: EXT4 unterstützt Dateien bis zu 16 TiB und Dateisystemgrößen bis zu 1 EiB.
- Schnelleres Dateimanagement: Dank extents (statt blockweiser Speicherung) werden große Dateien effizienter verwaltet.
- Journaling: EXT4 führt ein Journal, das die Datenintegrität bei Stromausfällen erhöht.
- Längere Lebensdauer der SSDs durch verzögertes Schreiben und geringere Fragmentierung.
- Kompatibilität: EXT4 ist abwärtskompatibel mit EXT3, d. h. alte Dateisysteme können ohne Datenverlust aktualisiert werden.
EXT4 in der Praxis
Dateisystem erstellen:
mkfs.ext4 /dev/sdX1Dieser Befehl formatiert die Partition /dev/sdX1 mit EXT4. Achtung: Alle vorhandenen Daten gehen dabei verloren!
Mounten eines EXT4-Dateisystems:
mount /dev/sdX1 /mntNach dem Mounten kannst du ganz normal auf die Daten zugreifen.
Dateisystem prüfen:
fsck.ext4 /dev/sdX1Mit diesem Tool kannst du Fehler auf einem EXT4-Dateisystem erkennen und beheben.
Fazit
EXT4 ist ein stabiles, schnelles und zuverlässiges Dateisystem, das sich besonders für Desktops, Server und Embedded-Systeme eignet. Obwohl es neuere Systeme wie Btrfs oder ZFS gibt, bleibt EXT4 wegen seiner bewährten Stabilität und breiten Unterstützung eine ausgezeichnete Wahl.