Einstieg in Docker & Zusammenarbeit in cross-funktionalen Teams

Teil 1: Docker Tutorial – Vom Code zum Container

In der modernen Softwareentwicklung ist Containerisierung nicht mehr wegzudenken. Docker hat sich als eines der beliebtesten Werkzeuge etabliert, um Anwendungen konsistent, portabel und effizient zu betreiben. In diesem Tutorial zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du eine einfache Anwendung mit Docker containerisierst – inklusive Beispielen und Tipps aus der Praxis.

🔧 Was ist Docker?

Docker ist eine Plattform, die es ermöglicht, Anwendungen und ihre Abhängigkeiten in sogenannten Containern zu verpacken. Diese Container laufen auf jedem System, das Docker unterstützt – unabhängig von der zugrundeliegenden Infrastruktur. Das ist besonders nützlich für Entwickler:innen, die ihre Software in verschiedenen Umgebungen (lokal, Test, Produktion) laufen lassen möchten, ohne „funktioniert-nur-bei-mir“-Momente.


📦 Schritt 1: Voraussetzungen


📁 Schritt 2: Projektstruktur

Wir erstellen ein simples Python-Webprojekt mit Flask:

mkdir myapp
cd myapp
touch app.py

In app.py:

from flask import Flask

app = Flask(__name__)

@app.route("/")
def hello():
    return "Hallo Welt aus dem Docker-Container!"

if __name__ == "__main__":
    app.run(host="0.0.0.0", port=5000)

Und die Datei requirements.txt:

flask==2.3.0

🐳 Schritt 3: Dockerfile erstellen

Erstelle ein Dockerfile im Projektordner:

FROM python:3.10-slim

WORKDIR /app

COPY requirements.txt .
RUN pip install -r requirements.txt

COPY . .

EXPOSE 5000

CMD ["python", "app.py"]

🚀 Schritt 4: Container bauen und starten

docker build -t my-flask-app .
docker run -p 5000:5000 my-flask-app

👉 Deine App läuft jetzt unter http://localhost:5000


📌 Bonus: Docker Compose (optional)

Für größere Projekte ist Docker Compose ideal:

version: "3"
services:
  web:
    build: .
    ports:
      - "5000:5000"

Dann einfach:

docker-compose up --build

Teil 2: Cross-funktionale Teams – Entwicklung & Betrieb gemeinsam denken

Während Tools wie Docker die technischen Grundlagen vereinfachen, steht die moderne Softwareentwicklung vor einer viel größeren Herausforderung: Zusammenarbeit. Und genau hier kommen cross-funktionale Teams ins Spiel.

🤝 Was sind cross-funktionale Teams?

Ein cross-funktionales Team besteht aus Mitgliedern mit unterschiedlichen Kompetenzen – typischerweise:

  • Entwickler:innen
  • DevOps-/SRE-Expert:innen
  • QA/Test-Automatisierer:innen
  • UX-/UI-Designer:innen
  • Produktverantwortliche

Das Ziel: Autonome Teams, die eigenverantwortlich ein Produkt oder Feature entwickeln, betreiben und verbessern können – von der Idee bis zum Betrieb.


⚙️ Entwicklung trifft Betrieb

Die Trennung von „Entwicklung“ und „Betrieb“ hat lange Zeit dazu geführt, dass Software zwar gebaut, aber nicht stabil betrieben wurde – und umgekehrt.

DevOps hat dieses Problem erkannt. Doch cross-funktionale Teams gehen noch weiter:

  • Transparenz über Infrastruktur, Monitoring und Deployment-Prozesse
  • Gemeinsame Verantwortung für Qualität, Performance und Nutzerfeedback
  • Schnelle Feedbackzyklen durch kurze Wege zwischen Coder und Operator

Ein Entwickler, der weiß, wie seine Anwendung im Logging-Stack aussieht, schreibt besseren Code. Ein SRE, der weiß, wie Features konzipiert werden, kann bessere Deployment-Strategien entwickeln.


🛠️ Praktische Tipps zur Zusammenarbeit

  1. „You build it, you run it“: Das Team ist für den gesamten Lebenszyklus der Software verantwortlich.
  2. Infrastructure-as-Code gemeinsam schreiben (z. B. Terraform, Docker, Kubernetes-Manifeste).
  3. Monitoring & Observability direkt in die Entwicklung einbinden (Prometheus, Grafana, OpenTelemetry).
  4. Gemeinsame Retrospektiven – nicht nur mit Entwicklern, sondern mit allen Disziplinen.
  5. Wissensaustausch fördern durch Pair Programming, Shadowing, Gilden oder Lunch & Learn-Sessions.

💡 Fazit

Docker ist nicht nur ein Tool zur Containerisierung – es ist ein Türöffner für neue Formen der Zusammenarbeit. Cross-funktionale Teams, die Entwicklung und Betrieb gemeinsam denken, können schneller, stabiler und nutzerzentrierter arbeiten.

In einer Welt, in der Software nicht nur „funktionieren“, sondern auch skaliert, sicher und wartbar sein muss, ist das Zusammenspiel zwischen Technik und Teamstruktur entscheidend.

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