Linux Backup und Wiederherstellung

Tutorial: Linux Backup und Wiederherstellung

In diesem Tutorial lernst du, wie du auf einem Linux-System Daten sichern (Backup) und im Falle eines Datenverlusts wiederherstellen kannst. Wir werden uns auf die Befehlszeile konzentrieren, da sie universell auf den meisten Linux-Distributionen anwendbar ist.

1. Einführung in Backups

Backups sind Kopien deiner Daten, die auf einem anderen Speicherort gesichert werden. Im Falle eines Datenverlusts, sei es durch Hardwarefehler, Softwarefehler oder menschliches Versagen, kannst du deine Daten aus einem Backup wiederherstellen.

2. Tools zur Datensicherung

Es gibt viele Tools, die unter Linux zur Datensicherung verwendet werden können. Die bekanntesten sind:

  • tar: Archivierungswerkzeug, um mehrere Dateien und Verzeichnisse in eine Datei zusammenzuführen.
  • rsync: Synchronisiert Dateien und Verzeichnisse zwischen zwei Speicherorten.
  • dd: Erzeugt bitweise Kopien von Speichermedien.
  • rsnapshot: Wrapper um rsync, für inkrementelle Backups.
  • Bacula, Amanda und Duplicity: Komplexere Backup-Lösungen für Serverumgebungen.

3. Einfache Backups mit tar

Der tar-Befehl wird oft verwendet, um Backups zu erstellen. Hier ist, wie man es benutzt:

  1. Erstellen eines Backups:
tar -czvf backup.tar.gz /pfad/zum/verzeichnis
  • c: Erstellen eines neuen Archivs.
  • z: Komprimieren mit gzip.
  • v: Zeigt den Fortschritt an.
  • f: Dateiname des Archivs.

Backup auf eine externe Festplatte kopieren:

cp backup.tar.gz /pfad/zur/externer/festplatte

4. Inkrementelle Backups mit rsync

Inkrementelle Backups speichern nur die Änderungen seit dem letzten Backup, was Speicherplatz spart.

  1. Erstellen eines Backups:
rsync -avh /pfad/zum/verzeichnis /pfad/zum/backup
  • a: Archivmodus, behält Dateiberechtigungen, Symbolische Links usw. bei.
  • v: Zeigt den Fortschritt an.
  • h: Zeigt Dateigrößen in menschenlesbarem Format an.

Tägliche inkrementelle Backups:

rsync -avh --delete /pfad/zum/verzeichnis /pfad/zum/backup
    • --delete: Entfernt Dateien im Backup-Verzeichnis, die im Quellverzeichnis nicht mehr vorhanden sind.

5. Wiederherstellung von Daten

Die Wiederherstellung erfolgt normalerweise mit denselben Tools, die zur Erstellung des Backups verwendet wurden.

  1. Wiederherstellen von tar-Archiven:
tar -xzvf backup.tar.gz -C /zielverzeichnis
  • x: Entpacken des Archivs.
  • C: Zielverzeichnis, in das die Dateien wiederhergestellt werden.

2. Wiederherstellung mit rsync:

rsync -avh /pfad/zum/backup /pfad/zum/wiederherstellen

6. Automatisierung mit Cron-Jobs

Um regelmäßige Backups zu automatisieren, kannst du Cron-Jobs verwenden:

  1. Cron-Job anlegen: Öffne die Crontab-Datei:
crontab -e

2. Beispiel für einen täglichen Backup-Job:

0 2 * * * /usr/bin/rsync -avh --delete /pfad/zum/verzeichnis /pfad/zum/backup
    • Führt jeden Tag um 2:00 Uhr ein Backup durch.

7. Notfallwiederherstellung

Im Falle eines kompletten Systemausfalls kannst du ein Image deines Systems mit dd wiederherstellen.

  1. Backup eines kompletten Laufwerks:
dd if=/dev/sda of=/pfad/zum/backup.img
  • if: Eingabegerät, z.B. /dev/sda für die gesamte Festplatte.
  • of: Ausgabedatei, z.B. backup.img.

Wiederherstellen des Laufwerks:

dd if=/pfad/zum/backup.img of=/dev/sda

8. Fazit

Das Erstellen von Backups und die Wiederherstellung sind essenzielle Aufgaben, um Datenverluste zu vermeiden. Mit den oben genannten Tools und Techniken kannst du sicherstellen, dass deine Daten regelmäßig gesichert und im Notfall wiederhergestellt werden können.

Für größere Umgebungen und komplexe Anforderungen können Lösungen wie Bacula, Amanda oder Cloud-basierte Backups in Betracht gezogen werden.

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