Die Disk-Partitionierung unter Linux ist ein essenzieller Schritt bei der Installation und Verwaltung eines Systems. Durch Partitionierung kannst du die Festplatte in verschiedene logische Bereiche unterteilen, die wie separate Laufwerke behandelt werden. Dieses Tutorial führt dich durch den Prozess der Disk-Partitionierung unter Linux.
Voraussetzungen
- Ein grundlegendes Verständnis von Linux und seiner Befehlszeile
- Zugriff auf eine Linux-Installation (entweder physisch oder virtuell)
- Root-Rechte oder Zugriff auf den
sudo
-Befehl
1. Grundlagen der Partitionierung
Bevor wir beginnen, ist es wichtig, einige Begriffe zu verstehen:
- Partition: Ein logischer Abschnitt einer Festplatte. Eine Festplatte kann in mehrere Partitionen unterteilt werden.
- Dateisystem: Das System, das auf einer Partition verwendet wird, um Dateien zu speichern und zu verwalten (z.B. ext4, NTFS).
- Primäre und erweiterte Partitionen: Eine Festplatte kann maximal vier primäre Partitionen haben. Eine dieser primären Partitionen kann eine erweiterte Partition sein, die wiederum mehrere logische Partitionen enthalten kann.
2. Partitionierungswerkzeuge unter Linux
Es gibt mehrere Werkzeuge, die unter Linux zur Partitionierung verwendet werden können:
- fdisk: Ein textbasiertes Tool zur Partitionierung von Festplatten.
- parted: Ein leistungsfähigeres Tool, das auch GPT-Partitionstabellen unterstützt.
- gparted: Ein grafisches Frontend für
parted
.
In diesem Tutorial verwenden wir fdisk
, da es auf fast allen Linux-Distributionen vorinstalliert ist.
3. Disk-Informationen abrufen
Bevor du Partitionen erstellst oder änderst, solltest du dir einen Überblick über die vorhandenen Festplatten und Partitionen verschaffen.
sudo fdisk -l
Dieser Befehl listet alle Festplatten und deren Partitionen auf. Suche nach der Festplatte, die du partitionieren möchtest (z.B. /dev/sda
).
4. Partitionen mit fdisk
erstellen
- fdisk starten: Um eine Festplatte zu partitionieren, starte
fdisk
mit dem entsprechenden Gerät:
sudo fdisk /dev/sda
Partitionstabelle anzeigen: Zeige die aktuelle Partitionstabelle mit dem Befehl p
an.
Command (m for help): p
Neue Partition erstellen: Um eine neue Partition zu erstellen, drücke n
.
Command (m for help): n
Du wirst nun nach einigen Details gefragt, wie der Typ der Partition (primär oder logisch), die Partitionsnummer und die Start- und Endsektoren. Du kannst die Standardwerte verwenden oder eigene Werte eingeben.
Änderungen speichern: Um die Änderungen zu speichern, gib w
ein.
Command (m for help): w
- Damit werden die Partitionen geschrieben und
fdisk
wird beendet.
5. Dateisystem auf einer Partition erstellen
Nachdem die Partition erstellt wurde, musst du ein Dateisystem darauf anlegen. Das gängigste Dateisystem für Linux ist ext4
.
sudo mkfs.ext4 /dev/sda1
Dieser Befehl erstellt ein ext4
-Dateisystem auf der ersten Partition (/dev/sda1
) der Festplatte.
6. Partitionen einhängen
Um eine Partition zu verwenden, muss sie in das Dateisystem eingebunden (gemountet) werden. Erstelle zunächst ein Verzeichnis, um die Partition zu mounten:
sudo mkdir /mnt/neue_partition
Hänge dann die Partition ein:
sudo mount /dev/sda1 /mnt/neue_partition
Jetzt kannst du auf die Partition zugreifen, indem du das Verzeichnis /mnt/neue_partition
verwendest.
7. Partitionen dauerhaft einhängen
Um sicherzustellen, dass die Partition beim Booten automatisch gemountet wird, musst du sie in der /etc/fstab
-Datei eintragen.
- Öffne die Datei
/etc/fstab
mit einem Texteditor:
sudo nano /etc/fstab
Füge eine Zeile hinzu, die die Partition und das Mount-Verzeichnis angibt. Ein Beispiel:
/dev/sda1 /mnt/neue_partition ext4 defaults 0 2
- Speichere die Datei und beende den Editor.
8. Partitionierung überprüfen
Nach dem Mounten kannst du überprüfen, ob alles korrekt funktioniert:
df -h
Dieser Befehl zeigt dir die eingehängten Dateisysteme und deren Speicherplatznutzung an.
Fazit
Die Partitionierung unter Linux ist ein kraftvolles Werkzeug, um die Festplatten deines Systems optimal zu verwalten. Mit den oben genannten Schritten kannst du neue Partitionen erstellen, formatieren und verwenden. Sei vorsichtig beim Arbeiten mit fdisk
und anderen Partitionierungstools, da Änderungen an der Partitionstabelle zu Datenverlust führen können, wenn sie nicht korrekt durchgeführt werden.