Tutorial zur Linux-Netzwerkkonfiguration

Die Netzwerkkonfiguration ist ein wesentlicher Bestandteil der Verwaltung von Linux-Systemen. Dieses Tutorial bietet eine Einführung in die Grundlagen der Netzwerkkonfiguration unter Linux, einschließlich der Konfiguration von IP-Adressen, der Verwaltung von Netzwerkschnittstellen und der Einrichtung von DNS.

1. Grundlegende Netzwerkbefehle

Überprüfen der Netzwerkschnittstellen

Um alle verfügbaren Netzwerkschnittstellen auf Ihrem System anzuzeigen, können Sie den Befehl ip verwenden:

ip link show

Eine Alternative ist der ältere Befehl ifconfig:

ifconfig

Anzeigen der aktuellen IP-Adressen

Um die aktuellen IP-Adressen Ihrer Netzwerkschnittstellen anzuzeigen, verwenden Sie:

ip addr show

Oder mit ifconfig:

ifconfig

2. Konfigurieren von IP-Adressen

Statische IP-Adresse konfigurieren

Die Konfiguration einer statischen IP-Adresse erfolgt normalerweise durch Bearbeiten der Netzwerk-Konfigurationsdateien. Diese befinden sich je nach Distribution in unterschiedlichen Verzeichnissen.

Debian-basierte Systeme (z.B. Ubuntu)

Bearbeiten Sie die Datei /etc/network/interfaces:

sudo nano /etc/network/interfaces

Fügen Sie die Konfiguration für die entsprechende Schnittstelle hinzu (z.B. eth0):

auto eth0
iface eth0 inet static
    address 192.168.1.100
    netmask 255.255.255.0
    gateway 192.168.1.1
Red Hat-basierte Systeme (z.B. CentOS, Fedora)

Bearbeiten Sie die Datei /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0:

sudo nano /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0

Fügen Sie die entsprechenden Zeilen hinzu oder ändern Sie sie:

BOOTPROTO=static
ONBOOT=yes
IPADDR=192.168.1.100
NETMASK=255.255.255.0
GATEWAY=192.168.1.1

Starten Sie die Netzwerkschnittstelle neu, um die Änderungen zu übernehmen:

sudo systemctl restart networking  # Debian
sudo systemctl restart network     # Red Hat

Dynamische IP-Adresse (DHCP) konfigurieren

Wenn Sie eine dynamische IP-Adresse über DHCP beziehen möchten, ändern Sie die Konfigurationsdatei entsprechend.

Debian-basierte Systeme

Bearbeiten Sie die Datei /etc/network/interfaces:

sudo nano /etc/network/interfaces

Ändern Sie die Konfiguration für die Schnittstelle:

auto eth0
iface eth0 inet dhcp
Red Hat-basierte Systeme

Bearbeiten Sie die Datei /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0:

sudo nano /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0

Ändern Sie die Zeile:

BOOTPROTO=dhcp
ONBOOT=yes

Starten Sie die Netzwerkschnittstelle neu:

sudo systemctl restart networking  # Debian
sudo systemctl restart network     # Red Hat

3. DNS-Konfiguration

Bearbeiten der DNS-Resolver

Die DNS-Server, die Ihr System zur Namensauflösung verwendet, werden in der Datei /etc/resolv.conf konfiguriert.

Bearbeiten Sie die Datei:

sudo nano /etc/resolv.conf

Fügen Sie die DNS-Server hinzu:

nameserver 8.8.8.8
nameserver 8.8.4.4

4. Überprüfen der Netzwerkverbindung

Pingen einer Adresse

Verwenden Sie den ping-Befehl, um die Netzwerkverbindung zu überprüfen:

ping 8.8.8.8
ping google.com

Traceroute

Verwenden Sie traceroute, um den Pfad zu einem Ziel zu verfolgen:

sudo apt install traceroute  # Debian-basiert
sudo yum install traceroute  # Red Hat-basiert

traceroute google.com

5. Netzwerkdienst-Tools

netstat

Verwenden Sie netstat, um aktive Verbindungen und offene Ports anzuzeigen:

netstat -tuln

ss

Das ss-Werkzeug ist eine modernere Alternative zu netstat:

ss -tuln

6. Netzwerkverwaltung mit nmcli

nmcli ist das Kommandozeilen-Tool für NetworkManager, ein Dienst zur Verwaltung von Netzwerkschnittstellen.

Anzeigen von Verbindungen

nmcli connection show

Hinzufügen einer neuen Verbindung

nmcli connection add type ethernet ifname eth0 con-name "My Ethernet" ip4 192.168.1.100/24 gw4 192.168.1.1

Aktivieren einer Verbindung

nmcli connection up "My Ethernet"

Fazit

Die Netzwerkkonfiguration unter Linux umfasst eine Vielzahl von Aufgaben, von der Verwaltung von IP-Adressen und DNS-Servern bis hin zur Überwachung der Netzwerkverbindung. Mit den in diesem Tutorial vorgestellten Befehlen und Techniken sind Sie gut gerüstet, um die Netzwerkkonfiguration auf einem Linux-System zu verwalten und zu optimieren.

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