Windows Editionen, Versionen und Lizenzen – Ein Überblick für Linux-Nutzer
Obwohl Linux für seine Flexibilität, Stabilität und Open-Source-Natur bekannt ist, gibt es viele Situationen, in denen man mit dem Windows-Betriebssystem konfrontiert wird. Sei es in der Arbeitswelt, beim Support von Freunden oder einfach nur aus Neugier – es ist nützlich, grundlegende Kenntnisse über Windows Editionen, Versionen und Lizenzierungsmodelle zu haben. In diesem Blog-Beitrag werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Windows-Editionen und Versionen sowie die gängigen Lizenzierungsmethoden.
1. Windows Editionen – Unterschiede und Anwendungsfälle
Windows gibt es in verschiedenen Editionen, die für unterschiedliche Zielgruppen und Anwendungsfälle optimiert sind. Hier sind die häufigsten Editionen:
- Windows Home: Diese Edition richtet sich an den Endverbraucher und bietet alle grundlegenden Funktionen, die für die meisten Nutzer erforderlich sind, wie z.B. die Unterstützung für Apps, Spiele und Multimedia. Es fehlen jedoch erweiterte Funktionen wie Gruppenrichtlinien oder die BitLocker-Verschlüsselung.
- Windows Pro: Die Pro-Edition ist vor allem für fortgeschrittene Anwender und kleine Unternehmen gedacht. Sie enthält zusätzliche Features wie BitLocker (für die Festplattenverschlüsselung), erweiterte Netzwerkkonfigurationen, Gruppenrichtlinienverwaltung und die Unterstützung für das Joinen einer Domäne.
- Windows Enterprise: Diese Edition richtet sich an große Unternehmen und bietet erweiterte Sicherheitsfunktionen, Verwaltungswerkzeuge und Deployment-Optionen. Zu den erweiterten Funktionen gehören Windows Defender Application Control, DirectAccess und AppLocker.
- Windows Education: Diese Edition ähnelt der Enterprise-Version, ist aber speziell auf Bildungseinrichtungen zugeschnitten. Sie enthält alle Enterprise-Funktionen und bietet darüber hinaus spezielle Tools für den Einsatz in Schulen und Universitäten.
- Windows Server: Dies ist keine Desktop-Edition, sondern eine speziell für Serverumgebungen entwickelte Version. Sie wird hauptsächlich in Rechenzentren und Unternehmensnetzwerken verwendet und bietet Funktionen für die Verwaltung großer Netzwerke, virtuelle Maschinen und Datenbanken.
2. Windows Versionen – Evolution über die Jahre
Neben den verschiedenen Editionen gibt es auch unterschiedliche Versionen von Windows, die über die Jahre hinweg veröffentlicht wurden. Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Versionen:
- Windows XP (2001): Eine der beliebtesten Versionen von Windows, bekannt für ihre Benutzerfreundlichkeit und Stabilität. Viele Unternehmen nutzten es bis weit nach dem offiziellen Support-Ende im Jahr 2014.
- Windows Vista (2006): Vista führte eine überarbeitete Benutzeroberfläche und Sicherheitsfunktionen ein, wurde jedoch wegen seiner Ressourcenanforderungen und Kompatibilitätsprobleme oft kritisiert.
- Windows 7 (2009): Diese Version war die Antwort auf die Kritik an Vista und wurde sehr positiv aufgenommen. Windows 7 brachte eine verbesserte Performance und Benutzerfreundlichkeit.
- Windows 8/8.1 (2012/2013): Microsoft versuchte hier, das Betriebssystem für Touchscreen-Geräte zu optimieren, was zu einer gemischten Resonanz führte. Das Fehlen eines klassischen Startmenüs war einer der größten Kritikpunkte.
- Windows 10 (2015): Microsoft machte mit Windows 10 viele Schritte rückgängig, die in Windows 8 eingeführt wurden, und brachte das Startmenü zurück. Es führte auch den „Windows as a Service“-Ansatz ein, bei dem das Betriebssystem regelmäßig mit neuen Features und Sicherheitsupdates aktualisiert wird.
- Windows 11 (2021): Windows 11 bringt ein neues Design mit zentriertem Startmenü und modernen Features für Produktivität und Gaming. Es setzt auch strenge Hardwareanforderungen voraus, insbesondere die Unterstützung von TPM 2.0 und UEFI Secure Boot.
3. Windows Lizenzen – Wie wird Windows lizenziert?
Im Gegensatz zu Linux, das meist unter einer Open-Source-Lizenz wie der GPL steht, sind Windows-Lizenzen kostenpflichtig und unterscheiden sich je nach Edition und Einsatzzweck. Hier sind die gängigen Lizenzierungsmodelle:
- Retail-Lizenzen (Einzelhandelsversionen): Diese Lizenzen können in Geschäften oder online gekauft werden. Sie sind in der Regel teurer, aber flexibel, da sie auf einen neuen PC übertragen werden können, falls der alte ersetzt wird.
- OEM-Lizenzen (Original Equipment Manufacturer): Diese Lizenzen werden mit neuen Computern ausgeliefert und sind an die Hardware gebunden. Sie sind günstiger, können jedoch nicht auf einen anderen PC übertragen werden.
- Volumenlizenzen: Diese Lizenzen richten sich an Unternehmen und Organisationen, die mehrere Windows-Installationen benötigen. Sie bieten flexible Aktivierungs- und Verwaltungsmethoden sowie Rabatte für große Mengen. Beispiele sind die Microsoft Open License oder Microsoft Enterprise Agreements.
- Subscription-basierte Lizenzen: Mit Windows 10 und Windows 11 hat Microsoft das „Windows as a Service“-Modell eingeführt. Hierbei erhalten Unternehmen regelmäßige Updates im Rahmen eines Abonnements, das neben dem Betriebssystem auch andere Dienste wie Microsoft 365 umfasst.
Fazit
Windows ist ein proprietäres Betriebssystem mit verschiedenen Editionen und Versionen, die auf unterschiedliche Benutzerbedürfnisse zugeschnitten sind. Im Gegensatz zu Linux, das auf Open-Source-Software basiert und kostenlos verteilt wird, erfordert Windows in den meisten Fällen eine Lizenz. Für Linux-Nutzer ist es nützlich, die Unterschiede zwischen den Windows-Versionen und Editionen zu kennen, insbesondere wenn sie in heterogenen IT-Umgebungen arbeiten oder Support für Windows-Systeme leisten müssen.